2023 - 72 Stunden ohne Kompromiss

MEDIENDIENST DER CARITAS OBERÖSTERREICH
Geballtes Engagement der Jugendlichen im Innviertel


Bei Österreichs größter Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, einem Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, waren von 18. bis 21. Oktober Jugendliche vielerorts im Innviertel im Einsatz. In Braunau renovierten Schüler*innen der Fachschule Mauerkirchen das Caritas-Notquertier für obdachlose Menschen. Die Schüler*innen des BORG Schärdings engagierten sich sowohl im Heimatbezirk als auch darüber hinaus bei verschiedenen Projekten in ganz Oberösterreich.

Für den Verein „Lebensraum Natur“ in Mehrnbach setzte sich eine Klasse aus dem BORG Schärding ein. Begleitet von ihrem Lehrer Johannes Hörmann und unter der fachkundigen Anleitung von Vereinsobmann Dr. Josef Voglsperger säuberten sie einen Abschnitt des Gurtenbaches und pflanzten eine Biodiversitätshecke. „Das Löcher bohren war eine Herausforderung, weil die Erde so hart und trocken war. Aber das Hämmern war easy", erzählt Marcel, der tatkräftig mit anpackte. Schulkollegin Sophie ergänzt begeistert: „Es fühlt sich einfach richtig sinnvoll an.“

Im Eggerdingerhaus der Caritas OÖ in Andorf, wo Menschen mit Beeinträchtigungen wohnen, legte eine Gruppe aus der 6BA Klasse gemeinsam mit den Bewohner*innen eine Kräuterschnecke mit winterfesten Pflanzen an. Dabei übernahmen die Jugendlichen nicht nur den Bau selbst, sondern organisierten auch bei Sponsoren das benötigte Material. Die Jugendlichen waren nicht nur begeistert bei der Arbeit, sondern fanden echte Freude daran, Zeit mit den Bewohner*innen des Hauses zu verbringen. Delia (15) erzählt: „Weil ich eher schüchtern bin, war ich mir nicht sicher, wie es mir in den 72 Stunden hier geht. Die Bewohner*innen haben es mir jedoch leicht gemacht mich wohlzufühlen. Die Arbeit hat Spaß gemacht und war eine tolle Abwechslung zum Schulalltag.“ Schulfreundin Jana (15) betont: „Am besten gefällt mir an den 72 Stunden, dass man direkt etwas mit den Menschen machen kann.”

In der Caritas-Sozialberatungsstelle Schärding setzten sich Schüler*innen des BORG Schärdings bei Caritas-Mitarbeiterin Michaela Haunold mit dem Thema Armut auseinander. Ziel des Projekts war es, das Bewusstsein für die Herausforderungen, die Menschen in existenzbedrohenden Notlagen haben, zu schärfen. Die Schüler*innen interviewten dafür Personen, die von Armut betroffen sind oder waren, und erstellten aus den gesammelten Beiträgen ein informatives Video. Die Teilnehmer*innen bekamen an den Projekttagen viele Eindrücke, wie Benedikt und Darko berichten: „Es war eine beeindruckende Erfahrung. Wir mussten aus unserer Komfortzone heraustreten, um Menschen anzusprechen.“ Marlene fügt hinzu: „Es hat uns auch sehr bewegt, die schwierigen Lebensumstände einiger Menschen zu sehen." Das fertige Video ist auf dem Instagram-Account der Schule @gym.schaerding verfügbar.

Im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Bernhard in Engelhartszell bereiteten Schüler*innen der 6BB Klasse des BORG Schärdings in den 72 Stunden ein Erntedankfest vor. Mit Hingabe bastelten sie Einladungskarten, sorgten für die passende musikalische Untermalung und zauberten eine festliche Dekoration. Während der Vorbereitung war auch Zeit, die Senior*innen kennen zu lernen. Anna Lena berichtet: „Es war völlig neu für uns, weil wir sonst wenig Berührungspunkte mit Menschen mit Beeinträchtigungen und Senior*innen haben."

15 Schüler*innen der Fachschule Mauerkirchen setzten sich bei einem youngCaritas-Workshop mit dem Thema Armut auseinander und renovierten im Anschluss das Caritas-Notquartier in Braunau. Dabei wurden nicht nur die Wände frisch gestrichen, sondern auch Bilder gemalt, um den Räumen mehr Gemütlichkeit zu geben. „Ich finde es einfach cool, dass man Leuten damit hilft", betonte Emilia (16) und brachte damit die Motivation der Teilnehmenden auf den Punkt. „Es ist schön zu sehen, dass, wenn man zusammenhilft, etwas entstehen kann und man Menschen helfen kann, die es brauchen", ergänzt Josi (15). 

Einige Schüler*innen aus dem BORG Schärding nutzten auch die Chance, in den 72 Stunden ein anderes „Eck“ von Oberösterreich kennen zu lernen: Im Caritas-Kindergarten Hellmonsödt im Mühlviertel brachten sie die Gartenmöbel und das Hochbeet auf Vordermann. Mit viel handwerklichen Geschick gingen sie ans Werk und beeindruckten damit auch die Kinder. „Es war lustig, dass sie uns immer zusehen wollten. Einige haben wir sogar inspiriert: Sie haben neben uns auf ihrer eigenen kleinen Spiel-Schleifbank zu arbeiten begonnen“, erzählt die 16-jährige Magdalena. 

Als „Vintage Mäuse“ bezeichneten sich jene Schülerinnen aus dem BORG Schärding, die in im DH5 in der Linzer Herrenstraße drei Tage lang einen Second Hand Pop-up Store in Linz eröffneten. Hier konnten die Besucher*innen nicht nur nach Herzenslust Second Hand Mode shoppen, sondern sich auch an der Upcycling-Straße kreativ betätigen oder beim Siebdruck-Workshop ihre eigenen Designs erstellen. Sämtliche Einnahmen gehen an FRIDA, dem Caritas-Tageszentrum für wohnungslose Frauen. Die Abende verbrachten die Jugendlichen in einem Studentenheim in Linz. Ein Höhepunkt war auch der Besuch von Bischof Manfred Scheuer, der ihnen eine gute Jause vorbeibrachte.

Im Wohnhaus des Diakoniewerks in Bad Leonfelden, wo 12 Menschen mit Beeinträchtigung leben, renovierten Schüler*innen des BORG Schärdings die Außenanlage. Dabei verschönerten sie u.a. die Gartenmauer im Eingangsbereich und setzten neue Pflanzen an. Trotz der vielen Arbeit blieb den Jugendlichen noch genug Zeit, die Bewohner*innen kennen zu lernen und mit ihnen Uno zu spielen. 


  • Caritas-02
  • Caritas-01
  • Caritas-03
  • Caritas-04
  • Caritas-05
  • Caritas-06
  • Caritas-07
  • Caritas-08
  • Caritas-09